Category Archives: Grundeinkommen

UN empfehlen dem G20-Gipfel die Einführung eines Grundeinkommens

Die Vereinten Nationen (UN) befürwortet allem Anschein nach ein Grundeinkommen und legen diesen Vorschlag dem G20-Gipfel in Cannes als Empfehlung vor.
Grund dafür ist laut dem WHO/ILO-Gremiumsbericht die Tatsache, dass weltweit 5,1 der Milliarden Menschen keine soziale Grundsicherung in Anspruch nehmen können.
Der ILO-Generaldirektor, Juan Somavia, sagte: »Soziale Grundsicherungen sind notwendig, machbar und effektiv. Kürzungen in sozialen Sicherheitsprogrammen als Teil von Finanzkonsolidierungspaketen könnten die Umkehrbarkeit schwächen… Durch eine wiederholte Bestätigung, Sozialleistungen zu erweitern, können die G-20-Führer dazu beitragen, das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen, was eine Voraussetzung für Marktvertrauen ist.« Quellen: BGE-Portal, UN

Rückblick auf die Internationale Woche des Grundeinkommens in Bremen

Die Bremer BGE-Themenwoche ist im Rahmen der ›IV. Internationalen Woche des Grundeinkommens‹ mit sechs Veranstaltungen angetreten und wurde erneut mit erfreulichem Zuspruch seitens des Publikums aufgenommen.

Anlässlich des nunmehr vierten Krisenjahres seit 2008 und des internationalen Mottos Grundeinkommen in Europa, wurde das diesjährige Programm über die deutschsprachige BGE-Diskussion hinaus thematisch erweitert, um in Ansätzen der europäischen Entwicklung und notwendigen Querblicken und Perspektiven gerecht zu werden.

Neben der Darstellung und Verbreitung sachlicher Argumente für die Grundeinkommens-Idee, zB. mittels einer BGE-Ausstellung, konnte auch Kulturelles auf die Bühne gebracht und anhand von BGE-Zitaten prominenter Befürworter aus 500 Jahren mit dem Thema Grundeinkommen verknüpft werden.

In den Vorträgen und Diskussionen wurde

  • eine umfassende Einführung in das Grundeinkommen gegeben und der Blick für die Verbreitung des BGE in Europa geöffnet,
  • die These eines ›Genug für alle‹ der gleichnamigen Bremer attac-AG im Hinblick auf die globale Perspektive erläutert
  • fundierte Kritik an der wachsenden, aber – paradoxerweise – Armut verstetigenden Tafelbewegung geäussert
  • das die Gesellschaft tragende Dogma vom ›Recht auf Arbeit‹, als selbst eingeforderte und somit selbst verschuldete Unterwerfung der Arbeiterbewegung unter das Kapital demaskiert
  • und schliesslich klang mit einem von der St.Stephani-Gemeinde veranstalteten BGE-Gottesdienst die Woche aus.

Alle Veranstaltungen waren ohne Eintritt zugänglich.

Mit Ronald Blaschke, Werner Rätz, Stefan Selke und Michael Wilk waren namhafte Referenten aus den Bereichen BGE-Netzwerk, Globalisierungskritik, Sozialforschung sowie des Polit- und Umwelt-Engagements eingeladen, an deren Vorträge sich – dank des lebhaften Publikums – vertiefende Diskussionen zu den jeweiligen Themen im Zusammenhang mit dem Grundeinkommen anschlossen.
Weitere Eindrücke dazu folgen in Kürze.

Zusätzlich sind nahezu alle Vortragsveranstaltungen als Video-Doku im Video-Kanal des BIG abrufbar und werden für späteres Nacherleben zur dauerhaften Verfügung stehen.

Kommende Aktivitäten des BIG:
• zum Thema ›BGE aus frauenspezifischer Sicht‹ (in Planung, siehe kommende Ankündigungen und newsletter) und eine
• am 14.11. stattfindende Diskussion mit dem Titel ›Gewerkschaften und Grundeinkommen‹, in der im Besonderen auf die letzten Entwicklungen der BGE-Idee innerhalb von Ver.di eingegangen werden wird.

Der ›bremer initiativkreis grundeinkommen | BIG‹ dankt den Mitveranstaltern der Bremer Initiativen von attac und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, sowie unseren weiteren zahlreichen Partnern für die wohlwollende und oft tatkräftige Unterstützung, ebenso wie dem Publikum für die vielen kleinen und auch kleinsten Spenden.
Nicht zuletzt gilt unser Dank sämtlichen Referenten und Künstlern sowie den beteiligten Aktiven für ihr ehrenamtliches und unschätzbares Engagement!

Grundsätzlich ist unser Wunsch, eine breite Mehrheit für ein emanzipatorisches und die Existenz und Teilhabe sicherndes BGE zu interessieren. Dabei wollen wir auch Argumente von BGE-Gegnern ernsthaft abwägen, um zu realistischen und trotzdem ernsthaften Ansätzen für den Wandel zu einer demokratischen Bürgergesellschaft beizutragen.
Dazu veranstalten wir jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr ein offenes Gruppentreffen im Wienerhof-Café, Weberstrasse 25, 28203 Bremen, zudem wir alle Interessierten unverbindlich und bedingungslos einladen.
Herzlich Wilkommen!

Veranstaltungen zur 4. internationalen »Woche des Grundeinkommens« in Bremen

Aus Anlass der 4. internationalen Woche des Grundeinkommens (19.–25. September) wird unter dem Motto Grundeinkommen in Europa auch in diesem Jahr wieder zur Teilnahme und Mitwirkung an den jeweils vor Ort und lokal organisierten Veranstaltungen aufgerufen.

Die Aktiven des bremer initiativkreis grundeinkommen | BIG,  freuen sich gemeinsam mit einem Bremer Bündnis aus Mitveranstaltern und Partnern, ein zweites Mal zu einem breitgefächerten Programm einladen zu können.

Im Zeitraum vom 10. September bis zum
14. November 2011
bieten wir zahlreiche Veranstaltungen mit Vorträgen, Diskussionen und Kultur sowie eine informative 3-wöchige Ausstellung zum Grundeinkommen an. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Wir würden uns sehr freuen, Sie und Ihre Freunde und Bekannte dort begrüßen zu können und wünschen Ihnen und uns anregende und bleibende Eindrücke.

Noch ein Hinweis: Zumindest eine weitere Veranstaltung ist innerhalb des Zeitraums angedacht – schauen sie also regelmässig wieder hier vorbei oder bleiben Sie über unsere newsletter oder RSS-feeds auf dem laufenden!

Hier geht’s zum vollständigen Programm. Einen kompakten Überblick zu den Einzelveranstaltungen bietet der Kalender. Diese Links und der Programmflyer (als PDF) dürfen beide gerne weitergeleitet werden. Continue reading

Katja Kipping in Bremen zum Grundeinkommen

Katja Kipping (Die Linke) ist im Rahmen der Wahlkampfveranstaltungen in Bremen auch in Sachen Grundeinkommen aktiv.

Bei einer Podiumsveranstaltung unter dem Titel
Armut bekämpfen, Hartz IV abschaffen.
Das Bedingungslose Grundeinkommen als Alternative zu Hartz IV

am Donnerstag, den 19.05. 2011 um 18:30 Uhr
im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstr. 34, 28195 Bremen

wird sie gemeinsam mit Christoph Spehr ihre Position zum Thema Grundeinkommen darlegen und diskutieren.

Für Katja Kipping ist der Hartz-IV-Regelsatz nicht nur verfassungswidrig, sondern auch Armut per Gesetz. Die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag engagiert sich für Armutsbekämpfung und Soziale Gerechtigkeit und kritisiert zugleich die Möglichkeiten des Sozialgesetzbuches, Sanktionen gegen Bezieher von Hartz IV zu verhängen, die dann bei den Betroffenen zu existenzieller Not führen.
Kipping ist außerdem Mitgründerin des überparteilichen deutschen Netzwerks Grundeinkommen. Continue reading

TV-Primetime für das Grundeinkommen: ein Anfang ist gemacht

Vorab ein Hinweis in eigener Sache: Der Auftakt unseres monatlichen Programms beim Gruppentreffen jeden ersten Mittwoch im Monat muss leider verschoben werden: Die für den 2. März geplante Filmvorführung von Lektionen zum Grundeinkommen mit anschliessender Möglichkeit für Fragen findet am Mittwoch den 16.03., 19 Uhr (also 2 Wochen später) statt.
Wir bitten diesen Termin vorzumerken und die Verschiebung zu entschuldigen.

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Das ZDF macht den Anfang und widmet dem Grundeinkommen eine Sendung im Hauptsender, nachdem phoenix, 3sat, arte und einige Dritte der ARD vorsichtig das Terrain sondiert haben (bei Anne Will gab es vor einem Jahr noch zensurähnliche Blockaden). Continue reading

Video-Doku Vortrag Prof. Segbers: Für eine neue Arbeitsethik, die Umsetzung der Menschenrechte und ein emanzipatorisches Grundeinkommen

Video-Dokumentation des Vortrags vom 08.02.2011 unter dem Titel Vom protestantischen Arbeitsethos zu einer neuen Arbeitsethik – Überlegungen zur Würde, zum Wert der Arbeit und zum Grundeinkommen von Prof. Franz Segbers und der im Anschluss lebhaft geführten Publikumsdiskussion.
Dieser und weitere dokumentierte Vorträge sind gesammelt im Video-Kanal des BIG zu finden.

Umverteilung: Empörte Ökonomen / Eigentum verpflichtet / Gleichheit ist Glück

Hinweis: Unter dem Titel »Chance, Nein zu sagen« ist Matthias Dilthey heute in der taz zu seinem BGE-Modell interviewt worden.
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»Die Gerechtigkeitsdebatte mit dem Begriff “Sozialneid” abzutun, ist inzwischen nicht mehr möglich.« – Dieter Lehmkuhl

Drei Positionen seien hier in der Vorbereitung des Vortrags zum Thema Umverteilung mit Matthias Dilthey in die Debatte geworfen:
• nach Stéphane Hessel empören sich über 700 französiche Ökonomen gegen die Neoliberalisierung, so Rudolf Walthers Kommentar im Freitag.
• ein Gastkommentar von Dieter Lehmkuhl (Mitinitiator der Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe) im Tagesspiegel und
• die Rezension einer Studie [»Gleichheit ist Glück - Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind« von Richard Wilkinson und Kate Pickett] von Robert Misik in der taz.

Walther, Lehmkuhl und Misik kommen trotz unterschiedlicher Perspektiven inhaltlich zu einem Ergebnis. Continue reading

Empört Euch! – und fordert die Umsetzung der Menschenrechte

»Neues schaffen, heisst Widerstand leisten – Widerstand leisten, heisst Neues schaffen.« – Franz Segbers zitiert Stéphane Hessel

Als Nachlese des vom BIG initiierten Vortrags von Prof. Franz Segbers, sei hier mit besonderer Empfehlung auf das in einer Veranstaltungspause live geführte Interview des Hessischen Rundfunks hingewiesen.
Aus Anlass der Veröffentlichung von Indignez vous! – Empört Euch! von Stéphane Hessel in der authorisierten deutschen Übersetzung von Michael Kogon, wurden in dem Radiobeitrag vier renommierte deutsche Soziologen (darunter F. Segbers) und Wirtschaftswissenschaftler zur Bedeutung der Publikation im deutschsprachigen Raum befragt.
Das kleine, kaum 30-seitige Bändchen hat dem 93-jährigen ehemaligen Résistancekämpfer, KZ-Häftling, Diplomat und Mitautor der UN-Menschenrechtserklärung binnen weniger Wochen fast eine Millionen verkaufter Exemplare allein in Frankreich beschert.
Hessel fordert darin einen friedlichen Aufstand für eine würdige Gesellschaft, gegen »die kollektive Amnesie, die Verachtung der Schwächsten und den unerbittlichen Wettstreit aller mit allen« und hat damit einer schwelenden aber ohnmächtigen Empörung (Segbers), wiewohl unbeabsichtigt, eine Bestseller-Stimme gegeben und damit vorwiegend grosse Zustimmung hervorgerufen.

Franz Segbers hatte in seinem Schlusswort aus Stéphane Hessels Pamphlet vorgetragen und dafür von Seiten des Publikums viel Applaus erfahren.

Der vorraus gegangene und sehr gut besuchte Vortrag zu einem humaneren und umfassenden Verständnis von Arbeit und einer im Wortsinn notwendigen Umsetzung der Menschenrechte z.B. in Gestalt eines bedingungslosen Grundeinkommens, wie auch die anschliessende Diskussion in der Bremer St. Stephani-Gemeinde, haben einmal mehr gezeigt, dass beim Thema BGE die trennenden Linien nicht zwischen links und rechts, oben und unten, sondern Continue reading

Gesellschaftlicher Wandel und Grundeinkommen: Jahresrückblick 2010 und Vorschau 2011 mit Links

10/2010 Oldenburg Demo KRACH SCHLAGEN
Wutbürger
wurde zum Wort des Jahres 2010 gewählt. Das ist mehr, als ein dezenter Hinweis. Was offenkundig fehlt, ist Bürgerbeteiligung durch direkte Demokratie! Und das nicht nur ‘bei uns’: derzeit lehnen sich mehrere Völker gleichzeitig und Continue reading

Matthias Dilthey: Das BGE als gerechte Alternative zur Umverteilung von unten nach oben

Große Einkommen entstehen oft durch Umverteilung von unten nach oben. Das BGE bietet Alternativen

Vortrag und anschl. Diskussion
Eintritt frei

Freitag, 11. Februar 2011, 19.30 Uhr
Altes Fundamt, Auf der Kuhlen 1a, 28203
Bremen [Wegbeschreibung]

Matthias Dilthey ist vielen noch von der Veranstaltung zur Woche des Grundeinkommen im vergangenen Jahr in Erinnerung.

Als engagierter Schöpfer der Idee eines emanzipatorischen und jovialen Sozialstaats nebst dazugehörigem BGE-Modell, betont er seit vielen Jahren die Bedeutung emanzipatorischer Kriterien des Bedingungslosen Grundeinkommens für ein menschenwürdiges Leben.

Beim Thema gesellschaftliche Umverteilung wird Mahnern für einen gerechten Ausgleich, oft das Ressentiment einer sog. Neiddebatte entgegen gehalten.  Dieses wird jedoch auch durch stetiges Wiederholen nicht wahrhaftig. Continue reading