Der seit Jahren anhaltende permanente Krisenzustand ist kaum mehr wegzudenken.
Systemkrise oder Krise der Demokratie, Umweltkrise, Energiekrise, Schuldenkrise, Wirtschaftskrise, Eurokrise, Geldkrise?
– Von allem etwas, und das Geld mittendrin. Das gibt zu Denken…
Geld zu benutzen ist einfach. Die Mechanismen im Hintergrund zu erkennen ist gleichzeitig aber komplex. “Geld regiert die Welt”, wird gesagt. Die Frage, die sich anschließt ist: “Und wer regiert das Geld?”.
Jedenfalls scheint das Wissen um die Zusammenhänge des Geldes in der breiten Wahrnehmung mehr als chronisch unterentwickelt. Letztlich undemokratisch und problematisch daran ist, dass sich im Wissen um, und im ‘Vermögen’zur Geldschöpfung die Kontrolle des Geldes und damit die absolute Macht repräsentiert.
Mehr und mehr Menschen erkennen das und wahrscheinlich waren noch nie soviele Individuen, Gruppen und Initiativen damit beschäftigt, die Zusammenhänge des Geldes zu begreifen, die eigene Ohnmacht als Einzelne/r zu erkennen – und Alternativen zu entwickeln.
Doch was ist Geld? Obwohl wir im alltäglichen Umgang permanent Geld zirkulieren lassen, wird daraus kaum deutlich, worum es sich genau handelt; wie Geld entsteht oder wie es unser aller Leben nahezu vollständig bestimmt.
Wir erleben, wir lesen und hören, wie Geld – wenn auch ‚nur‘ mittelbar – vieles zu schaffen vermag. Jedoch erfahren wir gleichzeitig, wie es ebenso alles Lebendige zu zerstören und zu töten imstande ist, zb. wenn es schlicht fehlt oder gezielt gegen etwas eingesetzt wird.
Das alles ist möglich, weil sich Geld jeglicher moralischer Kategorien entzieht, indem es einen eigenen Zwangscharakter auf seine Besitzer ausübt. Angesichts der Krisen hat es den Anschein, als hätten die Gesellschaften endgültig die Kontrolle über das Geld verloren.
Was also ist Geld?
Es handelt sich um nichts weniger, als eine gesellschaftliche Konvention, der sich, anders als in einem frei wählbaren Glaubens- oder Religionsbezug, heute niemand mehr entziehen kann.
Geld ist die materiell gewordene christlich-abendländische ‚Schuld‘. Denn jedem Guthaben steht die gleiche Menge an Schulden gegenüber. Dieses sich steigernde Ungleichverhältnis fördert das Auseinanderdriften von Macht und Ohnmacht, Recht und Ungerechtigkeit, Wohlstand und Elend, Überfluss und Hunger. Es führt sowohl in die gesellschaftlichen, als auch in die unzähligen individuellen Schuldenkrisen. Ohne Geld kann niemand überleben, der/die an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen muß – und das müssen in einer arbeitsteiligen Gesellschaft letztlich alle.
Geld schafft so viel mehr an Abhängigkeit, als wir glauben wollen und sollen. Und das selbst bei denen, die beim Tanz ums Geld mehr als die meisten Anderen ‚verdienen‘.
Das Krisenhafte steckt also – unter anderem – im Geldsystem selbst.
Was wären die Alternativen?
Wenn wir nicht länger an dieses Geld in seiner bisherigen Form gebunden bleiben wollen, stellt sich die Frage, wie schon heute der Austausch von Waren und Dienstleistungen anders organisiert werden kann.
Eine vielfach umgesetzte und wohlerprobte Variante ist das Regionalgeld. Es kann parallel zum bestehenden Geldsystem genutzt werden oder dieses bei entsprechendem, massenhaftem Zuspruch ablösen helfen. Regionale Währungen bringen einige Veränderungen mit sich und auch, laut seiner Befürworter, manche Vorteile, die sich vor allem für das Gemeinwesen und das soziale Miteinander positiv auswirken.
Darüber wollen wir uns und andere informieren. Sie sind herzlich eingeladen, mehr über Regionalwährungen und im speziellen über den ‘Roland’ zu erfahren.
Unser Gast vom Verein Ronald-Regional stellt das Konzept des Regiogeldes vor
am Mittwoch, den 6. Juni um 19 Uhr
beim BIG-Treffen im Wienerhof Café,
Weberstrasse 25, 28203 Bremen
Eintritt frei