Filme ‘Food Inc.’ und ‘Leben ausser Kontrolle’: lebensbedrohliche Konzern-Strategien

Schluss mit einer Politik, die Armut und Hunger exportiert.
Wir brauchen eine neue Agrarpolitik: fair, umweltgerecht und global verantwortlich! – Aufruf zu Wir haben es satt!

Aus Anlass der Demo Wir haben es satt! am Sa. 22.01.2011. in Berlin, seien hier zwei sehr sehenswerte Dokumentationen empfohlen, die sich kritisch mit den Themen der industriellen Nahrungsmittelproduktion und der Herstellung von genetisch veränderten Organismen (GVO) befassen.



FOOD Inc. | Konzerne, die profitreich die industrielle Fertigung von Nahrungsmitteln betreiben, schaden nicht nur den Pflanzen und Tieren und tragen massiv zur Umweltzerstörung bei. Auf lange Sicht vergiften sie auch den Menschen, weil eine hochgradig verarbeitete Nahrung lebenswichtiger Stoffe beraubt wurde oder weil sie durch zum Teil tödliche Keime verseucht sein kann. Jede neue Generation leidet häufiger an nahrungsbedingten Krankheiten oder Allergien. Die Menschen werden fett, krank und sterben an Folgeerscheinungen. Wir verlieren immer mehr den Kontakt zu den natürlichen Zusammenhängen unserer Nahrung. Viele wissen eigentlich gar nicht mehr was sie da essen und doch bewusst in ihre eigenen Körper aufnehmen. Unsere Wahrnehmungsfähigkeit, die zwischen gutem und schlechtem Essen unterscheiden und so den Körper schützen sollte, ist weitestgehend durch Zusatzstoffe und angereicherte Aromen betäubt, wird verführt und umgangen.

Wie auch sonst, ist die Situation in den USA hier ebenfalls weiter fortgeschritten als in Europa, weshalb die Filme vielfach amerikanische Beispiele zeigen. Die europäische Situation weist bereits heute vergleichbare Auswirkungen in wesentlichen Aspekten mit lediglich leichter zeitlicher Verzögerung auf. So auch beim zweiten Thema:


Leben ausser Kontrolle | Aventis, BAYER, Monsanto und ein paar weitere Konzerne haben die Bauern weltweit fest im Griff. Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll: wer sich einmal dazu überreden liess die Produkte der Agro-Industrie zu kaufen, gerät in einem Sog aus Schulden und Abhängigkeiten zu deren Produkten, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die tragische Folge dieser effizienten Geschäftsidee ist, dass sich tausende indischer Bauern wegen der Verschuldung das Leben nehmen und viele weitere Hungern, weil Missernten als Folgen des des Saatgutes ihnen die Lebensgrundlage entziehen. Das alles ist aber nicht zum Schaden der Konzerne, denn sie profitieren auch bei schlechten Ernten. Ganz nebenbei erheben sie Patente auf Pflanzen und Organismen. Sie lassen andere für deren ‘Benutzung’ zahlen, da die orginär natürlichen Pflanzen mit den teils agressiven genveränderten Geschwistern nicht mithalten können und verdrängt werden.

Diese genetische Umweltverschmutzung, die irreversibel ist und sich, einmal freigesetzt zwangsweise und unaufhörlich reproduzieren muss, ist eine furchtbare Bedrohung allen natürlichen Lebens auf der Erde. Dagegen sind selbst  schlimmste Umweltverschmutzungen beinahe unbedeutend, da sie sich nicht, wie Genetisch veränderte Organismen (GVO), weiter vermehren.
Das alles ist nicht irgendwie von der Menschheit legitimiert oder verantwortet, sondern von ein paar Wissenschaftlern, Konzernen und Beamten gegen die Mehrheit der Bevölkerung durchgesetzt. Dabei handelt es sich um die folgenschwersten Entscheidungen unserer Zeit.

Wir haben es satt!

Warum wir dagegen nicht aufbegehren? Vielleicht weil wir weder die wahren Zusammenhänge der Produktion und noch die Motivation und Praktiken der Konzerne erfahren. Zu sehen bekommen wir auf den Packungen und in der Werbung immer die heile, bäuerische Welt von vor hundert Jahren und fürsorgliche, wohlmeinende Unternehmen.
Aber mal ehrlich: wir werden belogen und wissen es. Wir wollen belogen werden oder ahnen zumindest das so ist, wäre die Schlussfolgerung. Denn wäre es nicht so, hätte die Industrie nicht so leichtes Spiel mit uns.

Wer solche Filme macht, ermöglicht es anderen hinzusehen und Zusammenhänge der bedrohlichen Entwicklungen zu begreifen. Sie schaffen eine Information die – breit gestreut – Menschen zu einem Bewusstsein mobilisieren kann, sich FÜR etwas einzusetzen. Denn das Konzept des Wegschauens, als Konzept des vermeintlich ohnmächtigen oder unfreiwilligen, unbeteiligten Konsumteilnehmers geht nur auf, wenn wir uns – trotz der Existenz solcher Aufklärung – aktiv dem Wegschauen verschreiben.

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